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Die Maske und ihre Gesichter

Verhüllung
Verwandlung
Verängstigung

 

Was ist eine Maske? Kann eine allgemeine Bestimmung gegeben werden, die ihr Wesen treffend zusammenfassen kann? Die Schwierigkeit dieses Unterfangens ergibt sich aus der Mannigfaltigkeit ihrer Träger und ihrer Eigenschaften, aus der Tatsache, dass die Maske in allen – ob mehr oder weniger hoch entwickelten – Kulturen existiert und zu allen Zeiten existiert hat. Die Maske, mit menschlichen oder tierischen Zügen, scheint die Qualität des Ewigen in sich zu tragen.

A.Träger: Eine Maske trägt die Gottheit (Dionysos, Artemis...), der Tote (in Mykene, Sindos, Archontiko in Pella, Ägypten, Peru...), der Gläubige, der Mystagoge, der Schauspieler, der Clown, der Henker, der Verkleidete im Karneval, der Schweißer, der Feuerwehrmann, der Imker, der Fechtkämpfer, der Dieb, der Verräter; ebenso sprechen wir von der Schönheits- und Sauerstoffmaske, von der Kapuzenmaske des Ku-Klux-Klans, von dem Mann mit der eisernen Maske, vom Phantom der Oper, welches sein entstelltes Gesicht hinter einer Maske verbirgt, und von dem „lachenden Mann“, die bekannte Figur aus dem gleichnamigen Roman von Viktor Hugo.

B. Eigenschaften: Die Maske kann Schrecken auslösen, sie kann ihren Träger beschützen oder den bösen Geist abwenden, sie kann wesentlichen  Bestandteil eines Rituals bilden und dem, der sie trägt, eine privilegierte Rolle verleihen; sie kann stellvertretend für einen Gott stehen oder Medium für die Ekstase der Gläubigen und ihre Vereinigung mit Gott sein; oder sie kann die Gestalt darstellen, in der eine Kraft erscheint, als ob sie keine andere besäße und deswegen stellt sie sich ausschließlich als Maske dar. Die Maske dient dazu, eine Person oder einen Charakter zu enthüllen oder nachzubilden und stellt damit die notwendige Voraussetzung für das Eindringen in das „Andere“ dar. Sie bewahrt die Identität oder hebt sie auf und hilft so dabei, über das Bekannte und Vertraute hinauszugehen und den Kräften des Übernatürlichen gegenüberzutreten oder mit ihnen eins zu werden. Die Maske verbirgt, offenbart, verwandelt, ruft Schrecken, Erstaunen und Andacht hervor.

C. Erscheinungsformen der Maske: Es gibt Totenmasken, Masken zur Abwendung des Bösen, Masken zu religiösen oder rituellen Zwecken, Masken im Theater, im Karneval und im Volksbrauch. Die moderne Kunst behandelt das Thema der Maske mit besonderer Aufmerksamkeit und macht sich archäologische  und ethnologische Studien zunutze.

D. Allgemeine Bestimmung: 1. Damit die Maske ihre Funktion erfüllen kann, muss sie in den Rahmen eines Rituals oder eines bestimmten Tanzes eingebettet sein, bei dem auch weitere Teilnehmer zugegen sind. Anderenfalls bleibt sie ein wirkungsloses dekoratives Element. 2. Die Maske bewegt sich in Grenzgebieten, in denen sie den Übergang vom Einen zum Anderen ermöglicht, sei dies der Tod, das Regelwidrige, das den gesellschaftlichen Normen Widersprechende, ein anderer Aspekt des Sakralen: nicht das Gewöhnliche, Beständige, klar Bestimmte, sondern das Seltsame, Unverständliche und Umstürzlerische. 3. Die Maske erlaubt die Überschreitung aller festgesetzten Formen und Bestimmungen, indem sie sich alle Aspekte zu eigen macht, ohne sich dabei auf einen bestimmten festzulegen. 4. Die Maske verwischt die Grenzen zwischen Fantasie und Realität, löscht festgelegte Kategorien aus, lässt die klaren Gegensätze, die der Welt ihre Ordnung und ihren Zusammenhalt geben, verblassen und verschwimmen, hebt die Unterschiede zwischen Geschlechtern und  Altersstufen, zwischen dem Wilden und dem Zivilisierten, dem Fernen und dem Nahen auf, gewährt dem Übernatürlichen Zutritt in die Welt der Natur und verringert den Abstand, der den Menschen vom Tier trennt. 5. Die Maske ist charakterisiert durch das Fehlen von Ordnung und Beständigkeit, von einer Ex-zentrizität, welche zu abwegigen Gedanken führen kann, durch Unbeständigkeit und durch die Fähigkeit, die Dinge zu verwandeln, in erster Linie aber den Körper. 6. Sie ist die Befreiung von der Subjektivität, die Anzweiflung der Existenz und Verleugnung der Realität, das Sich-Fallenlassen in die schwindelerregende Welt der Artenvielfalt; sie verhilft zum Ausbruch aus dem ‚vertrauten Ort’ und zur Entdeckung von Geheimnissen in den verborgenen Winkeln des Ichs.

Kleinknecht Friederike,
Pachyna Elena,
Babadzhankova Katerina,
Kupper Björn,
Mirmiklis Renate,
Boutsinsky Nikolai,
Mangeli Maria,
Hatzieleftheriadi Eudokia,
Dr Eder Jörg,
Dr. Zwintz Richard,
Charriere Trudi

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